Else am See |
Es war das Jahr 1980 und der Startschuss für den Autobahnbau ist gefallen.
Schüttorf bekommt die lang diskutierte und umstrittene Autobahn. Die A30. Sie führt von den Niederlanden Richtung Hannover und schließt bei Rheine - Kanalhafen an die bis dahin gebaute A30. Und es kommt noch Besser. Schüttorf bekommt sogar ein Autobahnkreuz. Das Autobahnkreuz A30/A31 liegt direkt im Schüttorfer Feld. Überall standen schon die einzelnen Brücken herum, einfach so, mitten in der Landschaft. Es führte noch keine Straße dorthin. Für den Bau der Autobahn wird Sand benötigt. Viel Sand. Dieser Sand wurde auf diesem öden Gelände in Quendorf zu Tage gefördert und für den Autobahnbau verwendet. 1980 wurden die Bäume gerodet und die Bagger und Raupen rückten an und im nu war eine riesige Baustelle entstanden. Dann kam ein riesengroßer Saugbagger und das absaugen vom Füllsand begann und der See füllte sich langsam mit Wasser. Im Laufe der nächsten Jahre hat sich die größe des Quendorfer See heraus kristallisiert.
Für uns Kinder war es spannend zu sehen wie sich der See immer weiter entwickelte. Ebenso war es ab ca. 1983 eine große Herausforderung im See baden zu gehen, obwohl dieser See dafür noch nicht freigegeben war. Es waren zum Teil noch große Abbruchkanten vorhanden, die keine große Belastung aushalten konnten. Ab das war ja das spannende. Alles was verboten ist, ist spannend. Ihr wisst was ich meine. Es war Sommer, es war heiß. Und wir gingen schwimmen. Wir haben uns mit ca. 5-6 Jungs zum Baden verabredet und hatten viel Spaß. Knabbersachen, Süssigkeiten und Musik im Kassetenrecorder über Batterie waren unsere Begleiter. Wir haben teilweise selber geärgert und gehänselt und uns über die Mädels unterhalten. Was Jungs halt so tun, wenn sie unter sich sind. Das war früher so und ist auch heute noch so. Denke ich! Natürlich waren wir auch im See. Um in den See zu kommen, mussten wir von der Bruchkante springen. Das macht ja auch Spaß, wenn man so ca. 1,5 - 2 Meter in eine unbekanntes Gewässer springen kann. Köper, Kerzen und Arschbomben kennt jeder und macht ein Mordsgaudi. Auf einmal ist der Guido schreiend wieder aufgetaucht und war am weinen. Wir dachten erst er macht Spaß, aber schon bald haben wir die Tränen in seinem Gesicht bemerkt. Guido hat sehr viel Glück gehabt. Unter der trüben Wasseroberfläche war ein etwa armdicker Ast, der komplett unter Wasser und so nicht einsehbar war. Dieser Ast hat Guidos Oberschenkel, zum Glück nur leicht berührt, und nur einen ca. 25cm langen Kratzer herbei geführt. Ich denke jeder weiß, wie gefährlich es ist, in ein unbekanntes Gewässer zu springen. Wir wussten es nicht oder haben es einfach ignoriert. Jedenfalls danach war Schluss mit Lustig und wir sind dort nicht mehr schwimmen gewesen. Erst nachdem der See offiziell 1985 mit einer großen Feier für die Bevölkerung freigegeben worden ist.
Angelplatz für Rollstuhlfahrer |
Der Quenni - wie der See auch gerne genannt wird - hat sich prächtig entwickelt im Laufe der letzten 30 Jahre. Der See ist hat eine Größe von ca. 12,5 ha und eine tiefste Stelle von ca. 14 Meter. Es sind zahlreiche Fischarten wie den Hecht, Karpfen, Rotaugen, Barsche usw. Er hat eine wunderbare Badebucht mit seichten Wasser für die Kleinen und Nichtschwimmer. Ein Biotop mit seltenen Vögeln und Pflanzen ist ebenfalls vorhanden und machen den Quendorfer See zu einem Nah-und Erholungsgebiet für Jung und Alt und der Pflanzen- und Tierwelt.
Kinderspielplatz |
In den letzten Jahren hat sich auch ein Campingplatz am See niedergelassen und erfreut sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit. Und zieht immer wieder neue und alte Camper zum See.
Badebucht |
voller Parkplatz |
Habt Ihr auch Erfahrungen mit künstlichen Seen oder natürlichen Gewässer wo man im Sommer schön baden gehen kann oder sich auch einfach erholen kann und die Natur genießen?
CU jueheu